BG Verfahrensweisen


Unsere Erfahrungen mit der BG

 

Vortrag von Horst-Günther Mengel Vertrauensperson beim abekra-Verband e.V. anläßlich der Mitgliederversammlung, 

vom 14. bis 16. Mai 2004 in Mainz.

Dieser Vortrag und weitere Vorträge von Vertrauensleuten wurde in der Broschüre "Horizonte" (copyright beim abekra-Verband e.V.) veröffentlicht, erhältlich beim abekra-Verband.

 

 

 

Einleitung (kommentiert von Frau Dr. Angela Vogel - "Horizonte" Herausgeberin).

 

Es ist eine Premiere. Zum ersten Mal in der Geschichte von abekra e.V. haben Vertrauensleute und andere Mitglieder unseres Verbandes den inhaltlichen Teil einer Mitgliederversammlung gestaltet, genauer: unserer Mitgliedsversammlung vom 14. bis 16. Mai 2004 in Mainz.

Das Ergebnis liegt Ihnen nun in Broschürenform vor -- auf den vielfach geäußerten Wunsch der in Mainz versammelten abekra-Mitglieder.

Es hat leider ein wenig gedauert, doch hat es sich gelohnt. In einzelne Beiträge konnten so auch die neuesten Gesetzesänderungen aus der Sozialgesetzgebung eingearbeitet, bzw. nachgetragen werden. Manchmal ist es sinnvoll nichts zu überstürzen.

Die einzelnen Beiträge zeigen die Bandbreite von Themen, Betroffenheiten und Ebenen, mit denen sich abekra-Vertrauensleute sowohl in ihrer Verbandsarbeit als auch in ihrem eigenen Fall beschäftigen und -- zwangsläufig -- auseinandersetzen müssen.

Horst-Günther Mengel erzählt in seinem Beitrag von seinem und den Fällen derjenigen seiner Kollegen, die zu einer Gruppe zusammengefunden hatten, um gemeinsam um ihre Anerkennung als Berufserkrankte zu kämpfen.

Es gibt einen - - erschreckenden -- Einblick in die Situation, in der sich Asbestgeschädigte derzeit hier zu Lande befinden und wie übel ihnen mitgespielt wird, wenn sie sich nicht zu wehren vermögen. Es ist zugleich die Geschichte eines Lern- und Bildungsprozesses, in dessen Verlauf den Akteuren immer klarer und hoffnungsvoller zuwuchs, was Udo Lindenberg mal mit der

"Ichweißnichtwiemirwirdzeile" besungen hat, hinterm Horizont, da geht es weiter (...).

 Für die heute bereits nach zehntausenden zählenden Asbesttodesopfer freilich nicht - aber was wissen wir Lebenden oder Nochlebenden schon davon.

Wir wissen, und das hat H.-G. Mengel herausgefunden, dass der Haftpflichtversicherer BG sich um all die (noch) lebenden Asbestopfer mehr als unzulänglich kümmert.

Die begleitenden medizinischen Untersuchungen, um Asbestkrebs in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen, halten sich nicht an die internationalen Vereinbarungen (ILO-Standart 2000). Es wird nach wie vor meist nur geröntgt.

Es werden weder das HRCT noch neue, nicht-radioaktive Diagnosemethoden eingesetzt.

So können Asbestosen verharmlost und unentschädigt bleiben.

Der Asbest-Lungenkrebs wird eben erst später entdeckt und die Ursachenvermutung kann nicht greifen. Die UVT-Zwangsheilbehandlung im -geschlossenen- System sorgt im Übrigen dafür, dass nichts davon in die Öffentlichkeit dringt.

BG-Verfahrensweise(n) zur Verhütung von Versicherungs- und Leistungsfällen am Beispiel "Atemwegserkrankungen- u.a. durch Asbest."

 

 

Sehr geehrte(r) Besucher/in dieser Homepage, liebe abekra-Mitglieder, LeidensgenossInnen, FreundInnen und FörderInnen unseres Verbandes

ich möchte Ihnen meine Erfahrung, in dem Verfahren auf Anerkennung (m)einer bzw. der Berufskrankheiten meiner Arbeitskollegen, die ich so gut wie möglich unterstützt habe, schildern und Sie auf Sachverhalte aufmerksam machen, auf die man zwingend achten muss, damit vielleicht doch der eine oder andere Betroffene einen Teilerfolg oder sogar einen vollen Erfolg erzielen kann in seinem Kampf um Entschädigung gegen die für ihn zuständige Berufsgenossenschaft.

Mit meiner Veröffentlichung möchte ich Ihnen aufzeigen, dass sich der langwierige Kampf gegen die BG, auch wenn er noch so aussichtslos zu sein scheint, ggf. doch lohnen kann.

 Ich habe wie viele von Ihnen, eine sehr ärmliche Zeit hinter mir und weiß daher sehr genau, wie es ist, wenn man mit einer fünfköpfigen Familie wegen Krankheit und folgender Erwerbsunfähigkeit unter das Sozialhilfeniveau gerät und man Nächte lang nicht schlafen kann, weil man nicht mehr weiß, wie die Familie mit den all den täglichen bzw. monatlichen Zahlungsverpflichtungen durchgebracht werden kann.

 Die GUV-Versicherungsverfahren (GUV=Gesetzliche Unfallversicherung) dauern endlos- und unterdessen laufen die Ansprüche auf Krankengeld, Arbeitslosengeld usw. aus.

Über die Bettelgänge bei Sozialbehörden könnte ich auch einiges berichten, aber das ist hier nicht mein Thema.


Obwohl mein Verfahren schon seit 14 Jahren läuft, stellten sich dann endlich doch immer mehr Teilerfolge ein. Der Kampf lohnt sich quasi für mich auch heute noch. Ich habe zwar kein Allheilmittel, wie man die dicksten und härtesten Nüsse in den GUV-Verfahren knacken kann, doch habe ich Erfahrungen und einige, nicht zu unterschätzende respektable Erfolge errungen, die meine Verfahrensweise bestätigen.

 Ihnen können sie vielleicht gewisse Anhaltspunkte in Ihren Verfahren oder aber den einen oder anderen Denkanstoß geben. Gestatten Sie mir deshalb zur Verdeutlichung der Thematik etwas weiter auszuholen.

 Im Falle eines Arbeits- oder Wegeunfalls oder bei einer Berufserkrankung mit erheblichen Leistungseinbußen haben wir alle es ja plötzlich mit - für die meisten von uns bis dahin - völlig unbekannten Sachgebieten, rechtlichen Regelungen und Behörden zu tun.

Wir müssen zum Versorgungsamt, um die Anerkennung einer Schwerbehinderung zu beantragen (Schwerbehindertenausweis), wir müssen uns um medizinische und berufliche REHA-Hilfen bemühen und, sollten sie wegen der Schwere unseres Gesundheitsschäden aussichtslos sein, uns an das Arbeitsamt (Agentur für Arbeit) und an die Rentenversicherung wenden, um eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen und wir müssen uns mit der zuständigen BG in Verbindung setzen - wobei alle damit verbundenen Schritte ineinander greifen und teilweise nicht voneinander getrennt werden können oder dürfen, da in allen diesen Antragsverfahren z.B. medizinische Befunde erhoben werden und der gesamte weitere Werdegang eines Betroffenen im BG-Ermittlungs- und Entscheidungsverfahren eine große Rolle spielt.

 Eine intensive Auseinandersetzung mit diesen unterschiedlichen Fachgebieten ist daher unerlässlich und darf nicht vernachlässigt werden, weil es Ihnen schadet, Ihre Zukunft und die Absicherung Ihres künftigen Lebensunterhaltes gefährdet.

 Ich weiß natürlich, dass das fast schon so etwas wie die Quadratur des Kreises ist, wenn man krank ist, gesundheitlich geschädigt und verletzt oder mit bleibenden Schäden, wenn man tagaus tagein mehr oder weniger Schmerzen hat - und sich dann beschäftigen zu müssen mit so komplizierten Dingen, von denen man bislang nie was gehört hat und von denen man auch nichts versteht - es ist ein Irrsinn, aber nicht aussichtslos.

 

 Ich habe als Dreher in einem Gießereibetrieb der Walzenherstellung 57250 Nephen/Deuz im Siegerland gearbeitet. In diesem Unternehmen, welches im Jahre 1990 ca. 430 Beschäftigte hatte, wurden und werden Walzen, Mahlplatten, Pumpengehäuse, Reduzierrollen aus Verbundguss, Grauguss, Ferroguss, Hartguss, Temperguss, Nickel, Chrom, Chromstahl gegossen und mit Drehmaschinen, Schleifmaschinen weiter bearbeitet.

 Als Fertigprodukt werden diese Walzen und Reduzierrollen z.B. in Zeitungsverlagen, der Kunststoffindustrie, der Nahrungsmittelindustrie oder auch Walzwerken eingesetzt. Die Firma hat einen weltweiten Kundenkreis.

 

 Bei meinen Kollegen und/oder mir sind folgende Erkrankungen auf Verdacht auf eine Berufskrankheit bei der Holz und Metall BG, Sozialgericht in Dortmund und das Landessozialgericht in Essen noch anhängig oder zum Teil oder auch im vollem Umfang als Berufskrankheit anerkannt. 



Für detaillierte Infos zu diesen anerkannten Berufskrankheiten, 

betätigen Sie bitte folgenden Link: Berufskrankheitenliste. 

Für detaillierte medizinische Infos der unterschiedlichen Erkrankungsformen wie Asthma-Bronchiale mit und ohne Emphysem, 

Staublunge, Asbestose, COPD ectpp. der Atemwege 

finden Sie unter: Atemwegserkrankungen.

Auffallend ist, 

dass wir alle an Asthma-Bronchiale mit/ohne Lungenemphysem erkrankt sind. 

 

 

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